„Ohne“ ist keine Option.
17.07.2020
In welchem Umfang senken interne Zitzenversiegler in der Praxis das Auftreten von Euterentzündungen? Bei der Feldbeobachtung eines Großbetriebes in den USA wurden die Auswirkungen des Trockenstehmanagements mit und ohne Versiegler untersucht. Die Ergebnisse sind eindeutig.
AUS DER PRAXIS
Der Betrieb
Die Ausgangslage
Die Situation der Eutergesundheit im Betrieb war für den Herdenmanager nicht zufriedenstellend. Die Anzahl klinischer Euterentzündungen in den ersten 30 Laktationstagen betrug im Durchschnitt über 15 %. Der Betrieb entschied sich daher, den internen Versiegler von Zoetis zu verwenden. Er wurde mit dem antibiotischen Trockensteller kombiniert und bei allen Kühen ab der ersten Laktation genutzt.
Mit internem Versiegler
Mit dem internen Zitzenversiegler von Zoetis sank die Mastitisrate deutlich. In den eineinhalb Jahren der Anwendung und nach der Kalbung von ca. 18.800 Kühen betrug die durchschnittliche Mastitisrate nur noch 7,4 % (Minimum 5,0 %; Maximum 11,9 %).
Ohne internen Versiegler
Aus Kostengründen (der Milchpreis in den USA sank auf ein sehr niedriges Niveau) wurde nach eineinhalb Jahren auf den internen Versiegler verzichtet. Die Häufigkeit von Euterentzündungen in den ersten 30 Tagen nach der Kalbung stieg unmittelbar danach wieder an. Lag die klinische Mastitisrate vor dem Absetzen noch bei 6,3 %, stieg sie in den folgenden Monaten auf durchschnittlich 12,6 %.
Fazit
In der Trockenstehperiode ist die Kombination von Hygienemaßnahmen mit der internen Zitzenversieglung eine wichtige Säule zur Vermeidung von Mastitis, zur Reduktion von Antibiotika und zur Sicherung der Produktivität. Das Absetzen des internen Zitzenversieglers zeigte in dieser Feldbeobachtung erneut hohe Infektionsraten. Daraus folgt, dass die Zitzenversieglung auf dem untersuchten Betrieb aus Gründen des Tierwohls und der Rentabilität unverzichtbar ist.
AUS DER PRAXIS