Häufig infizieren sich Rinder innerhalb der ersten 21 Tage nach der Kalbung, meistens in der ersten Woche. Geschieht das später, spricht man von einer Endometritis.
In der akuten Phase einer Metritis sind meist alle Schichten der Gebärmutter betroffen – bei einer Endometritis nur die oberen. Die Metritis macht Kühe empfänglicher für eine Labmagenverlagerung und andere nachgeburtliche Störungen. Diese können vorübergehend oder dauerhaft die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Wie kommt die Metritis zustande?
Während der ersten Woche nach dem Abkalben kommt es bei fast allen Kühen zu einem bakteriellen Befall der Gebärmutter. Der Geburtskanal ist noch offen und in der Gebärmutter finden Erreger einen idealen Nährboden.
Die Infektion wird begünstigt durch:
Auch eine künstliche Befruchtung nach Abschluss der Nachgeburtsphase kann zu einer Endometritis führen, wenn dabei Keime eindringen.
Woran erkenne ich eine Metritis?
Die Metritis schwächt den Organismus der Kuh und damit die Abwehrleistung enorm. Bevor die Tiere deutliche Symptome einer Metritis zeigen, können Sie merkliche Veränderungen in der Futteraufnahme beobachten. Außerdem stehen betroffene Kühe oft mit leicht gekrümmtem Rücken, aufgezogenem Bauch und gespannter Bauchdecke da. Bei der rektalen Untersuchung zeigen sie deutliche Schmerzäußerungen (Pressen, Stöhnen, Unruhe). Folgende Symptome sind in den ersten 21 Tagen zu beobachten:
1. akute Metritis:
2. klinische Metritis:
Ab dem 22. Tag nach der Kalbung kommt es in der Regel zu folgenden Symptomen:
1. klinische Endometritis:
2. subklinische Endometritis:
Wie lässt sich die Entzündung der Gebärmutter feststellen?
Mäßiger Scheidenausfluss rund zwei Wochen nach Abkalben ist normal. Treten fauliger Geruch des Ausflusses sowie Fieber auf, ist fast immer eine Metritis die Ursache. Die Diagnose klinisch kranker Tiere erfordert eine gynäkologische Untersuchung durch den Tierarzt. Bei klinisch nur schwer erkennbarer Erkrankung ist eine Laboruntersuchung erforderlich.
Wie kann ich Tiere mit Metritis/Endometritis heilen?
Von einer selbst vorgenommenen Therapie ist abzuraten; die Erfolgsquote bei einer akuten Metritis beträgt nur 30 %. Ziehen Sie bei Verdacht oder deutlichen Symptomen unbedingt Ihren Hoftierarzt zu Rate. Da die Gebärmutterwand bereits entzündet ist, sollten weitere Reizungen vermieden werden.
Wie kann ich einer Metritis vorbeugen?
Es ist sehr wichtig, dass Sie Probleme nach der Geburt früh erkennen und eine rasche Gebärmutterentleerung in Gang setzen. Die Zwischenkalbezeit lässt sich nur verkürzen, wenn sich die Kühe wohl fühlen und gut fressen. Grundsätzlich gilt:
Während des Kalbens und nach der Geburt:
Welche wirtschaftlichen Folgen kann eine Metritis haben?
Durch Metritis kommt es zu hohen Ertragseinbußen durch: