Mastitis modern therapieren

Mastitis modern therapieren

Ein Beitrag der Tierärztin Frau Dr. Andrea Rütz.

Gesunde Herden - Ziel meiner täglichen Arbeit.

Am Starnberger See betreue ich über 100 Milchviehbetriebe mit dem Schwerpunkt auf Krankheitsvorbeugung und Bestandsdiagnostik.

Eine gesunde Herde ist die Basis für die erfolgreiche Milchproduktion. Der Verbraucher stellt immer höhere Anforderungen an die Milch, dem müssen meine Landwirte heute gerecht werden.

Eine gute Eutergesundheit ist existentiell für mich. Denn hohe Milchzellzahlen und viele Euterentzündungen bedeuten eine Herabstufung in der Milchqualitätsklasse. Umso wichtiger ist die Vorbeugung und eine frühzeitige Kontrolle, Prävention, Diagnose und ganz am Ende steht die fachgerechte Behandlung.

Erstmal vorbeugen: Neuinfektionen minimieren.

Um das Euter in der Trockenstehzeit vor Infektionen zu schützen, empfehle ich allen meinen Betrieben immer einen internen Zitzenversiegler zu nutzen. Der Versiegler füllt den Strichkanal aus, imitiert den natürlichen Keratinpropf, und verhindert dadurch das Eindringen von gefährlichen Bakterien. Damit kann man 3 von 4 Neuinfektionen vermeiden. Das funktioniert sehr gut!

Einfach, Wirksam, Dauerhaft, Bewahrt

Neue Regeln für den Antibiotikaeinsatz bei Mastitis. So gehe ich damit um:

Die Absicht der Gesetzgebung ist es ja, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren. Das kann ich nur unterstützen. Es wird heute mehr Diagnostik verlangt. Antibiogramme dienten für mich schon immer als effektives Werkzeug in der Mastitisbehandlung. Nur so erhalte ich zum Beispiel Kenntnis, welche Bakterien die Mastitis verursacht hat, um geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Daher hat sich für mich und meine Therapien nichts geändert. Unerlässlich war allerdings die Aufklärung gegenüber den Landwirten. Wichtig war zu erklären, was die Regelungen in der Praxis bedeutet: Warum man das ein oder andere Antibiotika nicht ohne Weiteres mehr nutzen kann. Ich musste aber nur wenige Betriebe umstellen, da ich zuvor schon seit Jahren wenige kritische Antibiotika verwendet hatte.

Akute Euterentzündung: Mein Therapieansatz

Die meisten Euterentzündungen werden durch E. coli, Staphylococus aureus oder Streptococus uberis hervorgerufen. Ich behandle die Mastitis gerne mit der Kombination aus Amoxicillin, Clavulansäure und Prednisolon. Sie wirkt schnell, ist entzündungshemmend und schmerzlindernd. Und die Schmerzlinderung trägt zum Tierwohl bei. Denn auch Schmerzen erhöhen bei Kühen den Stresshormonspiegel und der wiederum schwächt das Immunsystem und beeinträchtigt die Futteraufnahme – das führt zu Folgeerkrankungen. Das Präparat, welches ich verwende, hat eine gute Wirksamkeit, fällt nicht unter die kritischen Antibiotika und hat darüber hinaus eine kurze Wartezeit.

Die in-vitro- Wirksamkeit von Antibiotika

* Laufende Milchprobenuntersuchungen in Zusammenarbeit mit der bovicare GmbH (Methode Agardiffusion). Auftraggeber Zoetis Deutschland, Zeitraum: 09/2015 bis 04/2018, Sendungen von 258 Tierärzten, Milchproben von 3026 Kühen mit klinischer Mastitis, 1618 Euterviertel bakteriologisch positiv und Antibiogramme

MM-10407

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